First Vienna Open - Josef Schrammel Memorial
Die Ergebnisse
Es
war mehr als unwahrscheinlich, dass es gelingen würde, doch dann wurde es zu
einem der erfolgreichsten österreichischen Turniere der letzten Jahre: knapp 3
Wochen, nachdem das traditionelle Wr. Festwochenturnier abgesagt worden war,
fand – auf Initiative einiger Unentwegter – das 1st Vienna Open/Josef
Schrammel Memorial (zum Gedenken an den vor 2 Jahren überraschend
Verstorbenen) in der Plushalle statt. Und es fand nicht nur statt, es wurde von
den Teilnehmern her ein Erfolg, mit dem niemand gerechnet hatte. Innerhalb
weniger Tage waren die beiden Freitagstermine ausgebucht, und auch am Samstag
fand man für Doppel- und Trios-Starts nur mehr schwer Platz. Und erfreulich
auch die Teilnahme von SpielerInnen aus Deutschland, Ungarn, Tschechien sowie
Russland!
Wie
wars sportlich? Nachdem anfangs (im 1. Durchgang) einige über die Bahnen
geraunzt hatten, widerlegte Fritz Kern jun. im zweiten Durchgang alle Skeptiker:
300 im zweiten Spiel des Trios mit Thomas Gross (dem gelangen im
selben Spiel 288!) und Niki Schröder. Mit 2692 konnten die „Gummibären 2“
lange Zeit die Führung halten, ehe Thomas Gross/Ivonne Altmüller/Robert Peter
mit 2731 den Sieg an sich rissen. Im letzten Durchgang setzten sich noch Franz
Hahn/Robert Peter/Robert Skach mit 2624 an die dritte Stelle setzen.
Das
Doppel wurde im wahrsten Sinn des Wortes von einem großen Mann
mit seiner Partnerin dominiert: Walter Gonaus/Doris Szvasztics demolierten in
ihrer Serie förmlich die Konkurrenz, menschlich wurden sie im letzten Spiel,
das einen noch größeren Vorsprung verhinderte. Dennoch: 57 Pins Abstand auf
die Zweiten, und mit 2706 ein Schnitt von 225,5. Überraschung auf Platz 2:
Robert und Helmut May, Sohn und Vater, legten eine konstant starke Serie auf die
Bahnen, alle Spiele zwischen 415 und 432, Ausnahme: Spiel 5, in dem Robert das
zweite perfekte Spiel des Turniers gelang! Und mit 1472 die hoechste 6er-Serie
des Vienna Open. Mit 2649 konnten sie Helmut Kraushofer/Robert Skach um 16 Pins
auf den dritten Rang verweisen.
Das
Einzel war eines der spannendsten der letzten Jahre: Robert Peter,
der nach der Qualifikation geführt hatte, baute diesen Vorsprung im Round Robin
immer mehr aus, eine künstlerische Pause verschaffte jedoch seinen schärfsten
Rivalen Thomas Gross und Walter Gonaus die Möglichkeit, heranzukommen, sodass
das Trio nach dem 10. Spiel innerhalb von 6 Pins lag. Vor der Positionsrunde
gelang es Peter jedoch wieder, einigen Abstand herzustellen, 65 Pins, ein
geruhsamer aber trügerischer Polster. Gross holte in der Positionsrunde, die
die beiden gegeneinander spielen mussten, sukzessive auf, die Entscheidung fiel
dann im 9. Frame: Peter stellt sich 2-10 auf und räumt, Gross hat 7-10 nach
drei Strikes in Serie. Endstand: Gross holt sich mit 215:185 das letzte Spiel
plus die 30 Siegpunkte, um 5 Pins zu wenig für den Sieg, den sich Peter mit
4096 hart erkämpft hat. Auch Platz 3 ist umkämpft: Johann Riegler zwingt in
der Positionsrunde seinen direkten Konkurrenten Walter Gonaus mit 223:190 in die
Knie und überholt ihn um 2 Pins!
Ein
16er-Feld startete ins Eliminator – ursprünglich hatten sich
mehr als 32 angemeldet, vielleicht hatten einige kalte Füsse bekommen!? – und
es wurde, wie eigentlich jedes Mal, sehr spannend, diesmal noch verschärft
durch den Modus: 1 Spiel entscheidet über Wohl oder Wehe, und da kann es jeden
erwischen. Und gerade die Finalisten Gonaus und Gross hatten in der ersten Runde
das Glück auf ihrer Seite: Gonaus gewann nach 205:205 gegen den Ungarn Domonkos
das Roll-off, Gross besiegte die Russin Smirnova 196:193. Im Finale also diese
beiden derzeit wohl besten österreichischen Spieler, wobei Gross diesmal am längeren
Ast sass: 215 + 236 gegen 181 und 200 von Gonaus, damit ein weiteres Eliminator
in der Hand von Thomas Gross. Auf dem dritten Platz ex aequo Dominic Litzka (der
im Semifinale durch ein Split im neunten Frame einen Sieg gegen Gross hergegeben
hatte) und Nikolai Schröder.