Internationale de Geneve - Doppelturnier
Sieg fuer Ivonne Altmueller und Thomas Gross

Einen weiteren internationalen Erfolg gab es fuer Oesterreichs BowlerInnen an diesem Wochenende: IvonneAltmueller gewannen ueberlegen das Internationale de Geneve, ein Doppel-/Mix-Doppelturnier. Auch die beiden anderen oesterreichischen Doppel - Josef Gablek/Gerhard Fleischhacker sowie Thomas Tybl/Nikolai Schroeder - konnten sich im Vorderfeld des 100 Doppel zaehlenden Starterfelds platzieren. Erfreulich auch, dass Ivonne Altmueller die einzige Dame im 12 Doppel umfassenden Finalfeld war, das in einem Round Robin, unter Mitnahme der Punkte aus den Vorrunden den Sieger ermittelte. Nach Einzelergebnissen gereiht lag Thomas Gross mit 5598 Pins/25 Spielen oder 223,9 Schnitt ueberlegen an erster Stelle, gefolgt von Lucas Montovani mit 5406 Pins und Bernard Chavaz mit 5359 Pins. Ivonne Altmueller belegte - ohne Damen-Handicap - den 23. Rang, mit Damen-Handicap den 12. Rang. Josef Gablek kam mit 2858 Pins/14 Spiele auf den gesamt 27. Einzel-Rang, Gerhard Fleischhacker mit 2778 auf den 30. Platz.

Internationale de Geneve:
1. Ivonne Altmueller/Thomas Gross, Unistahl Wien 11257 Punkte
2. Lucas Montovani/Sergio Bellini, Italien 10899
3. Giovanni Galetti/Nino Mastrogiovanni, Italien 10851
4. Bernard Chavaz/John Chavaz, Frankreich 10800
5. Giacomo Giacomelli/Maurizio Celli, Italien 10717
6. Hans Nietsch/Frank Boerner, Deutschland 10696
17. Josef Gablek/Gerhard Fleischhacker, Unistahl Wien
22. Thomas Tybl/Nikolai Schroeder, Unistahl Wien

Thomas Gross´ Genfer Bericht

Liebe Bowlingkollegen(innen)!

Tybl/Schröder, Gablek/Fleischhacker und Altmüller/Gross wagten sich am vergangenen Wochenende in die Hitzehölle von Genf (Linz im Hochsommer bei Sonnenschein hat ähnliche Temperaturen). Der Turniermodus war wie folgt: 8 Spiele Grunddurchgang pro Spieler(in), Damen erhalten 10 Pins Handicap, die Besten 18 Doppel qualifizieren sich für das Semifinale, spielen dort nochmals 6 Spiele pro Person, die Besten 12 Doppel qualifizieren sich für das Round Robin, in welchem es 60 Bonuspunkte für den Sieg gab. Sollte man soweit kommen, ist es also enorm wichtig, die Spiele auch zu gewinnen.

Die AMF-Bahnen hatten guten Vorrutsch im Headbereich und ein sehr sauberes Finish. Der Breakpunkt war für europäische Verhältnisse sehr weit außen (3. bis 6. Board), die Bahnen haben auch sehr gut gehalten. Trotzdem mußte man sehr sauber spielen (sowohl genau als auch vom release her) um entsprechend hohe Resultate zu erzielen. Wie immer in der Schweiz beschränkte sich das Teilnehmerfeld auf Schweizer, Franzosen, Italiener, ein paar Deutsche (u.a. Börner/Nietsch) und eben eine Handvoll Österreicher. In der Vorrunde spielten Ivo 1662 und ich 1764, mit diesem Score waren wir 4., rund 120 Pins hinter den Führenden. Gablek/Fleischhacker waren 8. (1640/1640) und Tybl/Schröder schieden als 22. um rund 40 Pins aus. Der Cut lag bei 3211.

Wir hatten alle 4 eine gute Linie und waren voller Hoffnung für den Finaltag, obwohl wir erst um 1 Uhr nachts fertig waren und am Sonntag bereits um 8.30 wieder spielen mussten. Im Semifinale präsentierten sich die Bahnen etwas anders (das Finish war nicht mehr so markant, wahrscheinlich wegen der enormen Luftfeuchtigkeit) aber wir konnten uns wieder gut darauf einstellen, spielten 1259 (Ivo) und 1383 (ich) und waren somit 3. (rund 130 Pins hinter den Führenden) und für das Round Robin qualifiziert. Pepi und Gerhard haben in der letzten Partie leider völlig die Linie verloren und sind noch aus den Top 12 rausgeflogen, aber haben als 17. wenigstens ihr Startgeld zurückbekommen. Nachdem ich die Gedankengänge meiner Freundin mittlerweile bestens kenne habe ich vor dem Round Robin noch einmal mit ihr gesprochen und ihr klargemacht, dass wir hier nichts mehr zu verlieren haben. Wir haben bis zu diesem Zeitpunkt wirklich gutes Bowling gespielt und konzentrieren uns jetzt wirklich nur von Partie zu Partie und schauen, dass wir unsere Spiele gewinnen. Die Führenden (ein Franzosen und ein Schweizer Doppel) waren durchwegs sehr junge Spieler, denen ich persönlich noch nicht zugetraut habe, diese lange Distanz konzentriert und ohne Fehler durchzuspielen.

Im Round Robin haben wir sofort einen Super Start gehabt, haben Börner/Nietsch mit 41 geschlagen und gleich einmal 55 Pins aufgeholt. Die zweite Partie war 456, die 3. 448 (haben wir um 6 Pins verloren), 4. Partie 410, die 5. Partie 475 und die 6. Partie (letzte vor der Bahnenpflege) 359, jedoch haben wir auch diese gewonnen. Nach diesen 5 Siegen (somit 300 Bonuspunkten) waren wir trotz der schlechten letzten Partie um rund 150 Pins vor dem 2. und eigentlich waren wir beide überzeugt, dass wir es schaffen werden. Das erste Spiel nach der Bahnenpflege (somit das 7. Spiel im RR) haben wir zwar verloren, aber unser Gegner auch, wir haben sogar wieder ein paar Pins dazugewonnen und im nächsten Spiel war dann die Vorentscheidung, wo wir die Brüder Chavaz im direkten Duell mit 418:358 besiegt haben. Was auf den ersten Blick so eindeutig aussieht, war lange Zeit eine Zitterei. Ivonne hat auf der Bahn 16 zuerst überhaupt keine Linie gehabt (wie auch viele andere auf dieser Doppelbahn) und erst ihre Strikes im 9./10./11. und 12. Frame bei gleichzeitigem Split vom Franzosen haben die Entscheidung bedeutet.

Nach diesem Spiel hatten wir vor den letzten 3 Spielen rund 300 Pins Vorsprung, die wir noch auf 358 Pins Vorsprung bis zum Ende ausgebaut haben. Die Einzelergebnisse von uns können sich wirklich sehen lassen. Ivonne hat scratch 197 Schnitt gespielt (mit Handicap also rund 207 Schnitt) und war somit mitten drin im Geschehen. Ich erwischte ein starkes Wochenende mit extrem wenigen Fehlern und einem Gesamtschnitt von knapp 224 (2. hatte 216 Schnitt).

Ivonne hat viele Partien durch leichte Unkonzentriertheiten noch nicht fertiggespielt, aber die wichtigen Bälle waren in der Gasse und auch meistens ein Strike. Der Umstand, dass sie die einzige Frau in diesem Finale war, zeigt, dass es nicht unbedingt „Damenbahnen“ aber sie hat sich auch durch einige Rückschläge (7/10, diverse andere Verweigerer) nicht aus dem Konzept bringen lassen. Für uns beide ist dieser Sieg natürlich das Allerschönste, erstens weil es der erste internationale Titel für Ivonne ist und zweitens weil wir es miteinander gewonnen haben, etwas Schöneres gibt es in einer Partnerschaft ja nicht.

Durch die lange Spielzeit sind wir sehr spät aus der Halle gekommen, müßig zu sagen, dass wir den Autozug in Feldkirch versäumt haben und wieder einmal 1200 km mit dem Auto gefahren sind. Der Arbeitstag danach (wir sind erst um 7.15 in Wien angekommen) war anstrengend, aber mit so einem Erfolgserlebnis hält man es aus. Bedanken möchte ich mich nocheinmal bei Gerhard und Pepi, die bis zum Ende bei uns geblieben sind, uns angefeuert haben und dadurch natürlich auch den Zug versäumt haben und ebenfalls die Nacht über durchgefahren sind. Jetzt machen wir eine wohlverdiente kurze Pause, werden unsere Turnierfehler wieder raustrainieren und uns für den weiteren Sommerblock vorbereiten. Die nächsten Turniere sind Barcelona bzw. im Anschluss Rimini und ich werde euch davon wieder berichten.

Mit sportlichen Grüßen
Thomas