Luxemburg Open

Endstand Finale Open:
1. Allan Smith, USA 4710 Punkte 218,10 Schnitt
2. Carlo Greulich, D 4656 217,43
3. Thomas Gross, BC Unistahl Wien 4613 209,19
4. Oliver Blase, D 4596 214,1
5. Steve Gastmans, Belgien 4561 211
Endstand Finale Bonus:
1.Henri Wieshoff, Luxemburg 4940 Punkte 228,10 Schnitt
2. Jupp Machhaus, D 4638 213,95
3. Jennifer König, D 4613 212,05
4. Philippe Leroy, F 4577 210,33
5. Ivonne Altmueller, BC Unistahl Wien 4528 212,05

Ein Bericht von Thomas Gross

Liebe Sportkollegen(innen)!

Erstmals will ich mich wegen des noch immer fehlenden Artikels bezüglich Athen entschuldigen, aber mangels Zeit und eigentlich auch mangels berichtenswerter Neuigkeiten ist dieser ausgefallen.

Nun eine Kurzversion vom Turnier in Athen: Ein Weltranglistenturnier in einer 8-Bahnenanlage zu veranstalten bedarf einer genauen Zeitkalkulation oder enormer Ausdauer der Spieler(innen). Beides war gegeben, das Zeitmanagement war für griechische Verhältnisse ausgezeichnet und die Ausdauer der Spieler(innen) wurde auf eine harte Probe gestellt (das Finale wurde am Sonntag um 23 h begonnen). Vorrunde waren 6 Spiele, die ersten 64 qualifizieren sich für die Hauptrunde und spielen im Modus 1:64, 2:63 etc. gegeneinander (3er Zug reine Pinwertung). Ich habe in der Vorrunde gut gespielt (1447 – war damit 2.) aber in der ersten Runde gegen einen jungen Griechen mit rund 640:600 verloren. Der Modus ist hart, aber es ist für alle gleich. Das Turnier war prominent besetzt, gewonnen hat wieder einmal Gery Verburggen, wobei wirklich festzuhalten ist, dass die Bahnen links wie rechts einfach gut zu bespielen waren. Gerhard Fleischhacker hat wenigstens die erste Runde überlebt aber sich dann in der 2. Runde gegen den deutschen Ralf von Sydow verabschiedet.

Dieses Wochenende waren Ivonne und ich in Luxemburg beim 1. Luxemburg Open in Foetz. Das Turnier ist ein FIQ B-Turnier mit einer Scratch- und einer Bonuswertung. Die Halle hat 16 Bahnen (Kunststoffbahnen), keine Klimaanlage und Twisterpins. Die Ölung war für europäische Verhältnisse relativ lang (41 Fuss, ausgezogen auf 45 Fuss), aber die Bahnen trockneten sehr schnell auf, sodass das gesamte Repertoire eines Bowlingspielers gefragt war. Teilnehmer waren vornehmlich Belgier, Holländer, Franzosen und Deutsche, sowie ein paar Amerikaner und eben auch 2 Österreicher. Bekannte Namen waren Blase und Greulich (beide D), Chris Van Damme (Sieger French Open 2002), Yves van Eyken, überhaupt jede Menge Spitzenspieler aus Belgien.

Der Modus: Vorrunde 8 Spiele (2 Viererblöcke), max. 5 Spieler auf der Bahn, die Besten 32 qualifizieren sich für die Scratch-Wertung. Daneben gibt es noch eine Bonus-Wertung, die im selben Modus gespielt wird. Am Sonntag spielen dann die Besten 32 3 Spiele, Cut auf 16, nochmals 3 Spiele, dann Cut auf 8 und die spielen ein Round Robin mit 30 Bonuspunkten für den Sieg. Nach dem Grunddurchgang führte Greulich mit 1879 vor Smith (USA - 1799) und Luc Jensen (NL - 1796), ich spielte 1687 (14.) und Ivo spielte 1597 (35.). Zum Grunddurchgang gibt es folgendes zu sagen: die Bahnenveränderung war enorm. Ich spielte jeweils 4 Partien auf einer Doppelbahn und spielt Serien von 178 248 263 168 und 180 162 244 244, und so wie mir ging es vielen Spielern. Die Turnierleitung bewies kein sehr glückliches Händchen, denn Carlo Greulich z.B. spielte seinen Grunddurchgang alleine auf der Bahn während wir in einem späteren Squad zu fünft auf der Doppelbahn waren. Da das Ergebnis mitgenommen wurde, waren es nicht wirklich gleiche Voraussetzungen für alle Teilnehmer. Ivo spielte im Grunddurchgang 5 Partien lang hervorragendes Bowling, nur mit den immer trockener werdenden Bahnenverhältnissen kam sie nicht mehr zurecht. Schlussendlich fehlten ihr 16 Pins für die Scratch-Wertung, jedoch konnte sie sich in der Bonuswertung als 26. qualifizieren. Meine Zwischenrunden will ich euch ersparen, ich spielte 629 und 614 und qualifizierte mich als 8. Pingleich mit dem 9., jedoch mit der geringeren Differenz für das Round Robin. Es war eine Ansammlung an unglücklichen Gassenbällen und ein bis zwei schlechten Würfen pro Partie, sodass schlussendlich nie ein gutes Scrore rauskam (191 227 211 205 208 201).

Ivo spielte in den Zwischenrunden außergewöhnliches Bowling (668 und 627) und machte Platz um Platz gut, obwohl die Leute bis zu 43 Pins Handicap pro Partie haben. Sie ging schließlich als 4. ins Round Robin. Sie startete wieder hervorragend, war nach 4 Spielen 2., aber irgendwann mußte sie dem Stress (glaubt mir, jede Partie gegen Gegner mit 20 bis 40 Pins Handicap zu spielen ist vom Kopf her sehr anstrengend) Tribut zollen. Sie wurde schlußendlich 5. und hat ihre gute Form der letzten Wochen eindrucksvoll bestätigt. Es gibt noch viel zu verbessern, dass weiß sie auch, aber sie arbeitet mit ihrem Trainer (Thomas Tybl) jede Woche daran und die Früchte der Arbeit können sich sehen lassen. Ich ging als 8. Ins Round Robin und hatte rund 200 Pins Rückstand auf den mittlerweile führenden Luc Jensen. Mir gelang es alle Spiele zu gewinnen und mich noch auf den 3. Platz zu verbessern, wobei der Sieg theoretisch möglich war, hierfür jedoch mehr Pinglück notwendig gewesen wäre. Andererseits weiß ich, dass zwischendurch auch sehr viel Leerlauf in meinem Spiel war, also geht dieser 3. Platz mehr als in Ordnung und ich denke, rückwirkend gesehen war er sogar ein bißchen glücklich.

Gewonnen hat Allen Smith (USA) vor Carlo Greulich (beide Linkshänder), 4. wurde Oliver Blase vor dem Belgier Gastmans, 6. Luc Jensen, 7. Romain Oberwais (L, der Lokalmatador) und 8. Alain Nicolas (F). Fazit: Die Linkshänder hatten in der Vorrunde einen echten Vorteil, den sie bis ins Ziel retteten. Als sie als erstplazierte aus der Qualifikation zu dritt auf einer Doppelbahn gespielt haben, haben sie ebensolche Probleme bekommen wie wir Rechtshänder und dann war die Überlegenheit der Vorrunde nur mehr Geschichte.  

Fazit für Ivo und mich: 2000 km Autofahrt, aber ein wertvolles Turnier für uns beide, wechselnde Bahnenverhältnisse, starkes Teilnehmerfeld und ein großer persönlicher Erfolg für jeden von uns: Herz, was willst du mehr?