11. Senioren Europameisterschaft in Wien
8 Medaillen fuer Oesterreich 

Ein großer Erfolg wurde die diesjährige Bowling-Senioren-EM in Wien. Die  Senioren-Europameisterschaften werden seit nunmehr 11 Jahren ausgetragen, jedes Jahr in einer anderen europäischen Stadt. Was als kleines Unternehmen von einigen dutzend SpielerInnen begann, hat sich im Verlauf der letzten Jahre zum größten europäischen Bowling-Event gemausert. Wien, seit vielen Jahren als Ausrichter von internationalen Bowlingbewerben anerkannt und beliebt, hatte sich vor zwei Jahren in Israel darum beworben und den Zuschlag erhalten. Ausschlaggebend war nicht nur die Tatsache, dass der Landesverband Wien Bowling auf erfahrene MitarbeiterInnen für solche Ereignisse zurückgreifen konnte, sondern auch das Vorhandensein von genügend großen Hallen. Wenn auch die im letzten Jahr in Hamburg geäußerten überoptimistischen Hoffnungen nicht ganz eintraten – Wien hätte bis zu 1200 SpielerInnen verkraften können, mit 1000 hatte man gerechnet -, so war dennoch mit 820 SpielerInnen und mehr als 200 zusätzlich zu betreuenden Gästen ein neuer Rekord zu verzeichnen. Und dem Organisationskomitee unter der Leitung des Landesverbandspräsidenten Max Kugel gelang es, mit einem Einsatz rund um die Uhr, die Bewerbe – Einzel, Doppel, Trios, Masters – problemlos in den Hallen Plus, Post und Prater abzuwickeln. Ganze 48 Starts von fast 2500 (!) mussten aufgrund von Verschiebungen um 3 bis max. 4 Stunden nach hinten verschoben werden, eine ausgezeichnete Leistung. Wer noch dazurechnet, dass die SpielerInnen in allen drei Hallen antreten mussten, aber in sieben Hotels wohnten, kann sich vorstellen, welche Leistung bei den vom Veranstalter zu organisierenden Bustransporten erforderlich war.

Ein großes Dankeschön ist an die Gemeinde Wien zu erstatten, die für das Abschlussbankett das Wiener Rathaus zur Verfügung stellte, wo knapp 1100 Personen einen für viele wohl unvergesslichen Abend erlebten.

Zum Sportlichen: es sind natürlich nicht nur Höchstleistungen, die geboten werden, dennoch ist es toll, was auch SpielerInnen hohen Alters – der älteste Teilnehmer kam aus der Schweiz und war 85(!) – erreichen können. Welt- und Europameister vergangener Jahre und Jahrzehnte bereicherten das Starterfeld, und die ÖsterreicherInnen konnten sich, nach den Erfolgen der letzten Jahre, wieder prächtig in Szene setzen. Gold gab es zwar auch diesmal wieder nicht, doch Edelmetall (fast) in Hülle und Fülle. Die mit Abstand stärkste Nation war Finnland, fast alle Nationen konnten nach den 26 Siegerehrungen die finnische Hymne mitsingen.

Einzel: Roger Pieters, Belgien, der Masters-Weltmeister der WM 1987 in Helsinki, war auch diesmal bei den Herren A nicht zu schlagen. Und wieder schnappte er einem Österreicher Gold weg: im Vorjahr war es Hubert Lang, diesmal Ernst Berndt, der seit vielen Jahren in Schweden lebende ehemalige Nationalteamspieler. 1417 hatte Berndt auf die Plusbahnen gelegt, um 15 am Ende des Tages zu wenig, denn das erzielte Pieters. Hubert Lang belegte mit 1364 den ausgezeichneten 5. Platz. Bei den Herren B konnte Josef Sehnal an seinen Erfolg vom Vorjahr (Bronze im Doppel B mit Peter Kantner) anschließen und mit 1388 Pins wiederum Bronze holen. Torbjörn Halling, Schweden, gelang in diesem Bewerb das einzige perfekte Spiel des gesamten Turniers. Um die Erfolge im Einzel zu komplettieren, gelang Harrand Kulp mit 1282 ein weiteres ausgezeichnetes Ergebnis, der Lohn: Bronze. Tolle Leistung auch des ältesten österreichischen Spielers Anton Cech, der mit 1234 den 7. Platz im 101 Starter umfassenden Feld erspielen konnte. Bei den Damen sah es nicht ganz so rosig aus: Christa Kirschbaum war in der Gruppe B mit 1166 beste Österreicherin auf dem 5. Platz.

Einzel Damen A:

 

1.Maila Virtanen, Finnland

1247 Pins

2. Lisette Daniels, Belgien

1238

3. Angelika Heinemann, D

1222

Einzel Damen B:

 

1. Sonja Carlsson, Schweden

1208

2. Tuula Lehtimäki, Finnland

1207

3. Barbro Hjorten, Schweden

1203

Einzel Damen C:

 

1. Lilly Schartau, Dänemark

1132

2. Raili Tuominen, Finnland

1125

3. Therese Simon, Frankreich

1108

Einzel Herren A:

 

1. Roger Pieters, Belgien

1432

2. Ernst Berndt, Österreich

1417

3. Martti Lamminen, Finnland

1410

Einzel Herren B:

 

1. Lars Strandberg, Schweden

1440

2. Torbjörn Halling, Schweden

1392

3. Josef Sehnal, Österreich

1388

Einzel Herren C:

 

1. Kai Sveholm, Finnland

1349

2. Tauno Tuominen, Finnland

1303

3. Harrand Kulp, Österreich

1282

Im Doppel, das in der Posthalle gespielt wurde, taten sich sehr viele SpielerInnen sehr schwer, 200 Schnitt war eine fixe Medaille. Und wieder gelang den Österreichern ein erfolgreicher Schlag: Platz 3 für Johann Riegler/Hubert Lang im Herren A-Bewerb, hinter dem finnischen Duo Laine/Lamminen und dem belgischen Duo Schollen/Pieters. Ganz exzellent die Leistungen der finnischen Sieger bei den Herren B: Uotila/Hietila mit 2620! Knapp an einer Medaille schrammten im B-Bewerb Klaus Vrana/Peter Kantner, die den Stockerlplatz um 22 Pins verpassten.

Damen Doppel A:

 

1. Uotila/Kärkkäinen, Finnland

2298 Pins

2. Boissiere/Malard, Frankreich

2174

3. Häyhä/Frosstell, Finnland

2159

Damen Doppel B:

 

1. Sairanen/Vainikka, Finnland

2251

2. Tel/Pascoal, NL

2235

3. Insinger/Schröder-Luhm, D

2170

Damen Doppel C:

 

1. Nurmi/Krogerus, Finnland

2145

2. Tuominen/Kuula, Finnland

2048

3. Parve/Tilli, Finnland

2047

Herren Doppel A:

 

1. Laine/Lamminen, Finnland

2585

2. Schollen/Pieters, Belgien

2492

3. Lang/Riegler, Österreich

2429

Herren Doppel B:

 

1. Uotila/Hietila, Finnland

2620

2. Halling/Svärd, Schweden

2402

3. Sandal/Johansen, Norwegen

2373

Herren Doppel C:

 

1. Kuronen/Tuominen, Finnland

2332

2. Muscroft/Howes, England

2305

3. Contesse/Mattei, Frankreich

2304

Der Trio-Bewerb, in dem alle Altersklassen zusammen spielten und der in der Praterhalle ausgetragen wurde, brachte wieder einen (fast) vollen österreichischen Erfolg bei den Herren: Silber durch Josef Gablek/Ernst Berndt/Richard Klug und Bronze durch Raimund Pattermann/Manfred Salomon/Wolfgang Straka! 24 Pins fehlten den Silbernen am Ende auf das oberste Podestplätzchen.

Trios Damen:

 

1. Häyhä/Kärkkäinen/Uotila, Finnland

3307 Pins

2. Boissiere/Malard/Plana, Frankreich

3299

3. Heinemann/Insinger/Schröder-Luhm, D

3287

Trios Herren:

 

1. Estola/Laime/Lamminen, Finnland

3582

2. Gablek/Berndt/Klug, Österreich

3558

3. Pattermann/Salomon/Straka, Österreich

3504

Die All-events-Wertung nach 18 Spielen (Einzel, Doppel, Trios), die heuer zusätzlich bewertet wurde, brachte eine weitere Bronzemedaille für Ernst Berndt im Herren A-Bewerb. Bei den Damen konnte Christa Kirschbaum im Damen B-Bewerb ebenfalls Bronze nach Hause nehmen. Die besten 6 aus jeder Altersklasse spielten sich dann in einem Round Robin unter Mitnahme der vorher erzielten Pins das Masters aus. Der erste Platz wurde zusätzlich zu den Masters-Medaillen mit einer Goldmedaille der FIQ-EZ, überreicht vom Präsidenten der Europazone Ad Ophelders, ausgezeichnet. Österreich hatte zwar mit Christa Kirschbaum, Josef Sehnal, Ernst Berndt sowie Hubert Lang einige heiße Eisen im Feuer, das erwünschte Gold wurde es zwar nicht, doch Ernst Berndt konnte mit einer weiteren Bronzemedaille seine Sammlung auf 4 aufstocken.

Masters Damen A:

 

1. Hannele Uotila, Finnland

4583 Punkte

2. Eija-Liisa Lehtimäki, Finnland

4543

3. Sirkka Häyhä, Finnland

4428

Masters Damen B:

 

1. Farida Pascoal, NL

4422

2. Liisa Tuhkanen, Finnland

4404

3. Tytti Vainika, Finnland

4372

4. Christa Kirschbaum, Österreich

4279

Masters Damen C:

 

1. Eija Krogerus, Finnland

4293

2. Elvi Kuula, Finnland

4168

3. Seija Nurmi, Finnland

4102

Masters Herren A:

 

1. Roger Pieters, Belgien

5184

2. Martti Lamminen, Finnland

5146

3. Ernst Berndt, Österreich

5072

6. Hubert Lang, Österreich

4873

Masters Herren B:

 

1. Torbjörn Halling, Schweden

5074

2. Arne-Sven Ström, Norwegen

4976

3. Ailo Uotila, Finnland

4845

4. Josef Sehnal, Österreich

4734

Masters Herren C:

 

1. Kaj Sveholm, Finnland

4788

2. Jean Gibert, Frankreich

4695

3. Tauno Tuominen, Finnland

4686