JUGEND EM  2005

Antwerpen / Belgien

 

4. April 2005

 

 

Doppel Austria 2 :

 

Das zweite Doppel mit Leo und Mario startete ähnlich wie das erste. Mario legte mit 221 gut los, während Leo noch Abstimmungsprobleme hatte (166). Nach dem ersten Spiel lagen wir aber mit 387 einen Pin vor Deutschland und einen hinter Finnland an 5. Stelle. In Führung Dänemark mit 433. Dieser Zwischenstand und die zahlreichen Splits rundherum deuteten darauf hin, dass es nicht leicht werden würde, die 1nötigen 140 über zu werfen, denn der Bereich für Strikes wurde immer enger. Ich zitiere TT : „man hier nicht den üblichen Trichter, in den man hineinschießen kann, sondern man hat Platz in der Länge.“

Und genau da liegt die Diffizilität dieser Bahnen. Man braucht nicht nur ein genaues, sondern auch ein gleichmäßiges Spiel. Wer sein Tempo und seinen Arm nicht konstant halten kann, der wird mit Splits bestraft.

Exakt dieses passierte dann fast allen Nationen. Licht wechselte mit Schatten. Einer 270er folgte postwendend eine 160er. Zu den schlechten Anwürfen gesellten sich Sparefehler und schon war das niedrige Ergebnis perfekt. Daher wunderte es schließlich niemanden, dass dieser Squad mit 2365 von Dänemark gewonnen wurde. Dahinter platzierten sich Italien (2339) und Schweden (2326). Der Rest war Schweigen.

 

Zu unseren Burschen :

 

Mario konnte an seine 221 nicht mehr anschließen. Leo konnte auch erst im 3. Spiel zu seiner Stärke finden, die großen Partien blieben aber auch bei ihm aus. Zu viele Splits machten alle Träume von einer Medaille zunichte. Letztendlich versuchte TT noch einige Varianten, um die Beiden für das morgige Trio in Schuss zu bringen. So hätte Mario vielleicht auch 1120 spielen können, aber die Erfahrungswerte für morgen waren uns wichtiger als die paar Pins. Mario hat hier bislang ebenso eine gute Figur geboten, wie die beiden anderen Teamjünglinge. Leo hat eine neue Erfahrung gemacht und so sind wir alles in allem nicht unzufrieden. Unglaublich aber war. Weit weg von Medaillen und dennoch zufrieden. Wie das geht ? Ganz einfach : erstens haben wir noch ein Eisen im Feuer und zweitens haben die Burschen zu keiner Zeit aufgegeben, obwohl sie auf Ihnen gänzlich unbekannten Verhältnissen spielen mussten. Wenn man bedenkt, dass die beiden zusammen 22 Splits hatten, dazu 3 Washouts sowie 5 Lasser, so kann man ruhig dahingehend zufrieden sein, dass man sich nicht um ihre Basisarbeit sorgen muss. Die Anwürfe werden schon besser werden, je mehr sie sich mit den Gegebenheiten vertraut machen. Daher auch die 2 Übungsspiele für Mario.

Die Burschen haben jetzt schon was gelernt. Nun sollten auch wir daheim lernen. Die Erkenntnis aus dieser EM ist schon jetzt klar : hört endlich auf, auch für unsereTopspieler die beliebten „Autobahnen“ zu machen. Schwierige Verhältnisse kann man daheim nicht auf einfachen Bahnen simulieren. Bowling spielt sich im Kopf ab. Und wenn jetzt ein strikeverwöhnter Spieler dasselbe macht wie immer und dafür statt Strikes mehr Prügel bekommt, wie solle er damit umgehen.

Einerseits wollen wir nicht zu Großbewerben fahren, um dort Erfahrung zu sammeln, aber daheim werden wir sie unter gegeben Umständen nie sammeln können.

Ich begebe mich jetzt wieder auf die Bahn, wo demnächst unser letztes Doppel den Kampf um eine Medaille aufnehmen wird. Mal sehen, ob sich der Poker gelohnt hat. Keine andere Nation hat jetzt noch so ein starkes Doppel am Start. Und die beiden sind unbekümmert genug und haben auch – vor allem Christoph – das nötige kraftvolle Spiel, um auch auf diesen Konditionen noch 140 über zu werfen. Das wäre genau der 1 Pin mehr, um den Deutschen noch Gold entreißen zu können. Andererseits reichen aber auch 82 über für die Bronzemedaille.

 

Wolfgang