HERREN EUROPAMEISTERSCHAFT

European Men Championships (EMC) 

Team Qualifikation und Finale Tag 2

 

Nach dem ersten Squad am 2. Tag, diesmal auf Long Oil, führte Frankreich mit 5972 Pins, wes definitiv nicht für eine Semifinalteilnahme reichen würde.

Somit war klar, dass wir uns an den nur 14 Pins hinter uns liegenden Griechen orientieren mussten. Diese waren zunächst unsere Hauptgegner. Österreich begann hervorragend, ehe ein kurzer Einbruch in den Frames 9 und 10 die möglichen 1050 auf 945 schrumpfen ließ. Aber auch die Griechen konnten sich noch nicht recht in Szene setzen und holten mit 952 gerade mal 7 Pins auf. Im zweiten Spiel fand die österreichische Mannschaft mit 1052 wieder ins Spiel zurück, aber auch die Griechen hatten sich gefangen. Mit 1071 konnten sie sich jetzt mit 12 Pins Vorsprung auf den rettenden 4. Platz spielen und somit musste das letzte Spiel entscheiden. Vorne weg schienen die Entscheidungen gefallen. Finnland lies keinen Zweifel daran, wer hier der Favorit ist, die Schweden mussten nach ihren 1164 im ersten Spiel 976 im zweiten verkraften, aber es drohte ihnen keine Gefahr, denn Norwegen kam mit 994 und 1010 auch nicht richtig in die Gänge.

Das 3. und letzte Spiel des Tages bescherte uns Schweden als Bahnenpartner, was angesichts der Situation eine gute Auslosung war. Leider war das Bahnenpaar 17 / 18 nicht so gut. Die direkt neben uns spielenden Griechen merken alsbald, dass Österreich zu kämpfen hatte und nutzen ihre Chance. Ab dem 6. Frame schien die Sache zu Gunsten der Griechen entschieden, als plötzlich die Engländer eine Wahnsinns Aufholjagd starteten. Mit ihren unglaublichen 1170 im alles entscheidenden Spiel setzten sie plötzlich wieder die Griechen und sogar die Norweger unter Druck. Während die Griechen souverän mit 1099 konterten, hatten die Norweger lediglich ihren Vorsprung von 297 vom ersten Tag aufzubieten. Letztlich konnten sie davon gerade mal 36 Pins ins Ziel bringen.


Heja Sverige - Tomas Leandersson und seine fröhlichen Wikinger


Martin Larsen, Osku Palermaa, Darren Cundy

Somit lauteten die Semifinali Schweden – Griechenland und Finnland – Norwegen. Hier konnte sich völlig überraschend Norwegen gegen Finnland durchsetzen, obwohl Finnland als höher platzierte Nation sich für Long Oil entschied, auf dem sich Norwegen eben noch schwer getan hatte. Doch im entscheidenden Moment besiegte Norwegen (1077) unerwartet doch noch die favorisierten Finnen (1046).Im zweiten Semifinale sah es lange Zeit auch nach einer Sensation aus, ehe Schweden doch noch mit einem 984 zu 952 Sieg den Sack zu machte.

 

Das Finale zwischen Norwegen und Schweden war anfangs ebenfalls eine knappe Sache. Lange Zeit konnte man nicht sagen, wer das bessere Ende für sich haben würde, aber ein Split im 7. Frame von Startspieler Petter Hansen, der mit einer „Doppelrinne“ (0-0) dieses Finale eröffnete, leitete schließlich die Niederlage der Wikinger ein. Die routinierten Schweden ließen sich diese Chance nicht mehr entgehen und holten mit einem 1049 zu 971 Sieg die Goldmedaille.

 

Die Medaillen in der All Eventswertung gingen an Finnland (Gold durch Osku Palermaa), sowie an Schweden (Silber für Martin Larsen) und England (Bronze für Darren Cundy). Für Österreich gehen morgen Thomas Gross als Elfter und Thomas Tybl als Zwölfter ins Rennen. Die beiden sind nach ihrer Goldmedaille im Doppel zu Beginn der EM auch am Ende wieder die letzte Medaillenhoffnung.

 

Wie auch immer dieses Mastersfinale morgen ausgehen wird, es war in jedem Fall eine erfolgreiche Europameisterschaft für Österreich. Neben den Goldmedaillen-Gewinnern haben sich auch die anderen Spieler wirklich gut präsentiert und Österreich würdig vertreten. Der 8. Platz in der Mannschaft ist auch nicht zu unterschätzen, vor allem wenn man bedenkt, dass wir bis zum letzten Spiel mithalten konnten.

 Wien, 8. Juli 2007