World Youth Championships 2008

Orlando, FLA

20. Juli 2008

 

Des HC Helmut Berichte

Bericht 1

Einzel

 

Hallo aus Orlando!

 

Hier ist mein erster Bericht von der Junioren WM aus Orlando/Florida. Nach einer problemlosen Anreise, alle Flüge waren pünktlich, alle Gepäckstücke mit nach Orlando gekommen, waren wir nach ca. 16 Stunden an unserem Zielort angelangt. Hier erwartete uns heißes, aber regnerisches Wetter und das sollte auch die nächsten drei Tage so anhalten.

 

Am ersten Tag versuchten wir, uns auf  Halle und Bahnenverhältnisse einzugewöhnen. 3 Stunden Training auf Long/Short und wir waren eigentlich zufrieden und zuversichtlich. Gestern hatten wir dann Official Practice und auch da haben wir nach gut auf die Bahnenverhältnissen eingestellt, kamen mit Long teilweise sehr gut zurecht – Leo, Benji und Alex -, aber auch Short bereitete uns nicht so viel Kopfzerbrechen wie wir angenommen hatten.


v. li: Benjamin Kubalek, Leo Grundschober, Daniel Hahn, Alex Pittesser

Die Bahnen auf Long mit gutem, aber bei weitem nicht scharfen Backend ließen sich aus der Tiefe ebenso wie rund um 2 ½  bespielen. Auf Short ebenso ruhige Backendreaktion, kein, wie wir geglaubt hatten, Wegspringen der Bälle. Mit gutem Gefühl gingen wir also heute zum ersten Bewerb, dem Einzel auf Long. Aber es kam, wie ich es mir gedacht hatte. Schon beim Einspielen merkten wir, oha, die Bahnen fühlten sind dank kühlerer Außentemperaturen, wir spielen ja nach Ortszeit um 08.00 Uhr, doch um einiges länger an und sie fühlten nicht nur, sie waren es auch.

  

Na gut, alles umgestellt, angepasst, und trotzdem wollte die Sache nicht so recht ins Rollen kommen. Leo, noch am Vortag für mich eine Bank auf Long, erwischte überhaupt einen bewegungslosen Beginn, ich glaub seine Bewegung und sein Ballgefühl sind leider noch im Bett geblieben. Schade, denn nach einigen Gesprächen und zweimaligem Ballwechsel lief es dann gar nicht so schlecht.

 

Benji mühte sich im Gegensatz zu gestern auch sehr ab, kam aber mit Kampf und Biss auf unsere beste Serie. Daniel hatte gestern schon leichte Probleme, aber gegen Ende schienen wir sie in den Griff bekommen zu haben. Heute war er von Start weg sehr unsicher, was die Anwürfe anbelangt. Da löste himmelhoch jauchzend zu Tode betrübt ab. Wieder von Start weg, viel zu schnell, zu hastig, und da war halt dann der Ball schneller vorn, als uns lieb war. Und immer, wenn ich geglaubt hatte, jetzt aber hat er es, war sie schon wieder weg, die Bewegung.

Alex hatte für sich selbst mehr erwartete, speziell nach den beiden Trainingstagen, ich aber nicht. Ich wusste, dass er auch dem Syndrom „Erster Großbewerb“ verfallen würde: von Start weg sehr eckige Bewegung, da war nichts Leichtes, Spielerisches, nur ein verkrampftes, eiskaltes Händchen, das sich zwar zeitweise lockerte, sein persönliches Highlight gegen die Amis im direkten Vergleich der Beste zu sein, hat ihm aber dann doch gelockert und so war er zwar mit sich selber nicht zufrieden, aber ich war’s allemal.

 

Generell wurden überraschender Weise wenige Sparfehler gemacht, dass war unser positiver Aspekt, dagegen wurden halt die Handfehler und die Linienfehler mehr. Im Großen und Ganzen könnt ihr aber mit eurer Jugendmannschaft zufrieden sein. Für den Auftakt war das eine gute und solide Leistung.

Wenn man das Ganze noch unter den Umständen betrachtet, die gleich nach unserer Ankunft über uns hereingebrochen sind, hat die junge Truppe sogar eine mentale Glanzleistung erbracht, da mit einem Tag Abstand Leos Oma vom und mein Schwiegervater verstorben sind. Wir werden trotzdem und jetzt erst recht versuchen, unseren Job zu machen und unser Bestes zu geben, auch wenn das Herz bei manchen von uns sehr schwer ist.

 

Morgen haben wir einen freien Tag, den ich für die Mannschaft zur mentalen und körperlichen Regeneration nutzten werde.

 

HC