Froelunda Storm International Tournament
12. Platz fuer Thomas Gross - sein Bericht

Sehr geehrte Bowlingkollegen(innen)!

Am Wochenende habe ich mich, hoffend auf meine derzeitig gute Verfassung, wieder einmal zu einem SuperSixxxxxx Turnier gewagt, diesmal zum Frölunda Storm Tournament, welches das höchstdotierte Turnier Europas ist. Teilnehmer waren neben der gesamten skandinavischen Elite die Storm-Professional Staff-Spieler Pete Weber, Brian Himmler, Ted Hannas, Robert Smith (eine Augenweide, kann ich euch sagen) sowie Mika Koivuniemi und Jason Duran und die amerikanischen ABC-Stars David Heynes, Bill Hofmann, Tim Mack, Mike Rose, Jason Williams etc. an klingenden Namen fehlte es also nicht.

In der bereits betagten Halle sind 16 Holzbahnen, die Ölung war flat mit abfallender Tendenz ab dem 7. Board nach außen, sodass sich ein Breakpunkt zwischen dem 3. und 7. Board entwickelte. Das Finish war so aggressiv, dass die Winkel für jedermann sehr extrem waren und im Laufe der Zeit immer extremer wurden (Robert Smith spielte phasenweise den 7. Pfeil, schleuderte den Ball rund 3 Meter in die Bahn Richtung 5. Board und wieder zurück).

Das Turnier dauerte über eine Woche, es war daher für jedermann möglich, Re-entries zu nehmen und sich schlechte Serien auszubessern. Bei meinem Einstieg ins Turnier (Samstag früh) war der Cut bei 1283. Nach 5 Stunden Schlaf und ohne Frühstück spielte ich 1220, ging wieder heim, essen, schlafen und wollte am Abend bei meiner letzten Chance so richtig angreifen. Einen Plan dafür hatte ich mir bereits zurechtgelegt. Punkt 18 Uhr war ich in Topverfassung, spielte wie in Trance und warf 244 258 245 268 230 237 = 1482 und war somit 2. In der Quali und plötzlich Mitfavorit. Mittlerweile war der Cut bei 1318, sodass auch die letzte Frau (Paulina Aalto, Mitglied der PWBA) aus den Top 44 flog.

Die anschließende Nacht war kurz, denn um 7 Uhr ging es bereits wieder weiter. Ich startete mit 214 268 227 191, dann kamen mir 160 in die Quere (den Bahnenwechsel habe ich nicht geschafft, ich hatte eine schlechte Einstellung zur Bahn und die falschen Reaktionen auf die schlechten Anwürfe), doch konnte ich mich mit 236 im letzten Spiel und Platz 16 (1296) locker für die nächste Runde (Top 24) qualifizieren.

Nach der Bahnenpflege startete ich wie gewohnt gut 223 234, dann wieder eine 171 und 214. Der nächste Cut (Top 12) ist sich somit haarscharf ausgegangen (um 3 Pins). Gedanklich konnte ich es kaum verarbeiten, dass ich nun in diesem erlesenen Feld unter den besten 12 bin (mit Mika Luoto, Jason Duran, Mika Koivuniemi, Tim Mack, Robert Smith, Kimmo Lehtonen, David Eisenberg, Mario Quintero, Peteri Salonen, David Heynes und Raymond Jansson). Genau zu diesem Zeitpunkt hatte ich dann ein auf Grund von Übermüdung und Hunger auftretendes körperliches Tief, ich spielte schlecht, kraft- und ideenlos und verlor die Chancen auf das Step mit 170 und 171, konnte dann zwar noch 215 und 211 spielen, für eine Verbesserung reichte es aber nicht mehr.

Gewonnen hat das Turnier schlußendlich Tim Mack vor Kimmo Lehtonen und Robert Smith, aber ich fühle mich auch als Sieger.

Das, was mir für den Sieg (bzw. das Stepfinale) in so einem Turnier fehlt, ist das Training unter solchen Extrembedingungen, nämlich viele Stunden hindurch auf dem allerhöchsten Konzentrationslevel zu spielen (spielen zu müssen). Dieses Training geht nur „on the job”, d.h. mit jedem Finale wird es besser werden. Das selbe Problem hatte ich auch im Masters der Europameisterschaft. Aber das nächste „Training”, nämlich der Einzeleuropacup steht vor der Tür. Ich bin vollgepumpt mit Selbstvertrauen, habe hundertprozentiges Vertrauen in mein Material (EBONITE – BOWL TO WIN) und werde versuchen, Österreich bei diesem Prestigebewerb wieder optimal zu vertreten.

Ansonsten sende ich euch wieder einmal sportliche Grüße und freue mich bereits auf Salzburg (Qualifikation für den AMF-World Cup).

 

Euer Thomas