JUGEND
STAATSMEISTERSCHAFTEN 2001
IN VILLACH
Dass
diese Meisterschaft heuer in Villach ausgetragen wurde,
war zwar einigen ein Dorn im Auge, doch zeigte der Verlauf dieser 2 Tage, dass
diese Entscheidung richtig war. Wenngleich einige Spielerinnen und Spieler den
Weg nach Villach aus diversen Gründen - nachvollziehbare aber auch inakzeptable
- scheuten, und Schroeder Niki sowie Altmueller Ivonne durch die
Teilnahme beim Irish Open fehlten, so war das Starterfeld doch sehr gut besetzt.
Besonders freut mich in diesem Zusammenhang, dass die Bundeslaender wieder ein
kraeftiges Lebenszeichen von sich gaben. Die Salzburger kamen mit 10
SpielerInnen, die durchwegs Hoffnung auf die Zukunft geben und auch der neu gegruendete
Kaerntner Verband stellte 11 Teilnehmer, die sich in ihrer ersten
Staatsmeisterschaft sehr motiviert zeigten.
Zum Ablauf: An
beiden Tagen zeigten die Jugendlichen Bowling auf sehr hohem Niveau mit noch hoeherem
Ehrgeiz und Kampfgeist. Man konnte das Nervenflattern der Einen und den unbaendigen
Siegeswillen der Anderen weder übersehen und schon gar nicht ueberhoeren.
Phasenweise fuehlte ich mich in die Stimmung von Holland zurueckversetzt, was
sicher auch an der kleinen Halle lag, aber in erster Linie darauf zurückzuführen
ist, dass - wie von Tom und mir schon oefters verlautbart -
die Nachfolger unserer "Silbernen" diesen um nichts nachstehen.
Dies bewiesen unter anderem Christoph Oralek, der beide Tage, ganz speziell aber den ersten Tag dominierte - er distanzierte am Samstag mit 211 Schnitt den Zweitplatzierten um ganze 20 Schnittpin - und Daniel Hahn, der sich am Sonntag mit 198 Schnitt noch vom 5. Platz ins Finale spielte.
Herausragend auch die Leistungen der maennlichen Junioren, wo sich zunaechst sowohl Martin Hoffmann als auch Hansl Graf gegen den Favoriten Thomas Bernberger durchsetzten. Im Finale sollte dann noch alles ganz anders kommen......
Bei
den Damen wurden hingegen sowohl Conny Schroeder bei der Jugend als auch
Brigitte Rebernig bei den Juniorinnen ihrer Favoritenrolle gerecht und beide
gewannen sowohl Vorrunde als auch Finale souveraen.
Das Stepfinale ....
Die beiden Finalisten spielen dann auf einer anderen Doppelbahn in 2 Partien um
den Titel.
Dass auch diese Entscheidung richtig war, bewies die Spannung, die diese Dreikaempfe
um den Finalplatz mit sich brachten. Mit Ausnahme der männlichen Jugend, wo
Martin Leb seinen Konkurrenten mit 231 keine Chance ließ, war in allen anderen
Gruppen bis zum letzten Wurf Alles moeglich.
Besonders spannend auch hier wieder unsere Schueler. Ein Raeumer und ein 9-er Anwurf im 10. Frame durch Michael Loos haetten gar ein Roll Off bedeutet. Aber die Nerven hielten dem Druck, aus eigener Kraft noch um 1 Pin gewinnen zu können nicht stand. Michi verfehlte den Spare knapp und damit auch den Einzug ins Finale (203 zu 213 für Daniel Hahn).
Sehr schoen war in diesem Zusammenhang auch, dass sich der Sieger sofort um den weinenden "Rivalen" kümmerte und ihm - ehrlichen - Trost spendete. Dieser wiederum revanchierte sich dann im Finale, indem er - sich wieder gefasst - die beiden Finalisten anfeuerte.
Sicherlich wollte hier jeder gewinnen, aber von Neid, Missgunst und Schlechtrederei waren dennoch Alle weit entfernt. Von dieser Einstellung können manche Erwachsene Einiges lernen.
Apropos
Einstellung : Bei den Juniorinnen spielte sich Evelyn Tutschka mit wunden
Fingern und Daumen - Folgen einer leider schlecht gebohrten Kugel - mit enormen
Kampfgeist ins Finale. Sie ist uebrigens mit diesen Verletzungen bereits zur
Staatsmeisterschaft angereist ........Eine mehr als wuerdige Zweite hinter der
dominanten Brigitte Rebernig.
Auch bei den Junioren gab es eine mehr als positive Ueberraschung, wenngleich
nicht aus Wiener Sicht. Denn nicht der als Nummer 1 ins Finale gegangene Martin
Hoffmann und auch nicht der als Nummer 1 gesetzte Thomas Bernberger,
sondern ein anderer Salzburger machte das Rennen - Michael Sailer. Er
entschied das Finale mit 371 : 319 für sich und verhalf Salzburg damit zur 4.
Medaille an diesem Wochenende.
Aber auch Kaernten ging nicht leer aus. Brigitte Brunner sicherte sich bei den
Schuelerinnen nach dem Vorrundensieg auch den Sieg im Finale ( 305 : 289 gegen
Alexandra Ploechl ).
Damit
gab es also 1 x Gold für Kaernten und 2
x Gold, 1 x Silber und 1 x Bronze für Salzburg. Ich kann den Erwachsenen in den
Bundeslaendern nur raten, einmal mit den Jugendlichen mitzutrainieren. Denn wenn
ich so die "Erfolge" der Erwachsenen der letzten Jahre betrachte,
kommen mir Zweifel, ob diese am richtigen Bowlingweg sind ! ?
Für
alle, die aber immer noch das Haar in der Suppe suchen: Die Bahnen waren nicht
watscheneinfach, die Pins sind nicht freiwillig umgefallen und jeder Spieler hat
im Verlaufe des Turniers auf jeder Bahn mindestens einmal gespielt. Eine
genauere Beschreibung der Bahnenverhaeltnisse findet Ihr unter http://home.t-online.at/home/hw17bowling.
Hier beschreiben Thomas Tybl (Jugend und A
Nationaltrainer) und Walter Gonaus (Teamspieler) die Bahnen fuer alle, die etwas
davon verstehen.
Bezugnehmend
auf meine Bitte vor der EM 2000 in Holland moechte ich mich bei allen bedanken,
die dieser Jugend eine Chance gegeben haben. Ich denke, diese hat die Chance genuetzt
und gezeigt, dass mit unseren Jungen zu rechnen ist.
Wolfgang
Lohschmid
(OeSKB
Jugendleiter)