EINZELEUROPACUP 2002 IN SCHIEDAM
„WAHLWIENERIN“ TANYA PETTY UND JOUNI HELMINEN, FINNLAND, GEWINNEN

Auch wenn es keinen österreichischen Sieg beim diesjährigen Einzeleuropacup in Schiedam gab (Thomas Gross belegte den 5. Rang, Christa Kirschbaum den 24. Platz), so konnten sich die österreichischen BowlingspielerInnen dennoch freuen: denn die Wahlwienerin Tanya Petty, die seit einem Jahr in Wien lebt, hier aber aufgrund der Ausländerregelung keine Meisterschaft spielen darf und für Deutschland als Deutsche Meisterin an den Start ging, konnte nach spannenden Finalspielen gegen Jo Harries, Iben Tchu und Mhairi Shaw den Titel mit nach Hause, sprich Wien, nehmen. In Runde 1 des KO-Finale gab es das erste Highlight gegen Jo Harries, ENG, die sich nach hartem Kampf, vor allem im zweiten Spiel, mit 221:259 und 230:236 geschlagen geben musste. Ein Schnitt von 247,5 für Petty und 225,5 für Harries zeigt die Klasse dieser Begegnung. In der zweiten Runde konnte die weiterhin alle – Spielerinnen und ZuschauerInnen – überraschende Schottin Mhairi Shaw die Titelverteidigerin Lisa John, ENG, in 2 Spielen mit 194:178 und 175:172 aus dem Rennen werfen. Petty und Tchu, DK, kämpften derweilen wacker um den Einzug ins Finale: 228:191 und 183:235 die ersten beiden Spiele, also musste ein drittes Entscheidungsspiel her, und das sicherte sich Petty mit 233:213. Das Finale sah dann die logische Favoritin Tanya Petty und die Schottin Mhairi Shaw. Dass der Sieg dann mit 2:0 und 235:211 sowie 222:202 deutlicher aussieht als er war, beweist die Tatsache, dass die Entscheidung im zweiten Spiel erst im zehnten Frame fiel, als Shaw mit 202 abgeschlossen hatte und Petty ein drittes Strike in Serie für Spiel- und Matchgewinn benötigte. Es gelang, nicht nur das, im Übereifer hielt sie ein weiteres Strike für erforderlich, was denn auch so wie ein drittes am zwölften Frame gelang. Glückwunsch an Tanya Petty!

Bei den Herren setzte sich in der Endabrechnung der kühle Finne Jouni Helminen, nachdem er Thomas Gross in der ersten Runde des KO-Finale eliminiert hatte, in gleicher Manier gegen den Norweger Lasse Ingebrigtsen und den Titelverteidiger Nick Froggatt (im Finale) durch. Ingebrigtsen versiebte die Chance auf ein drittes Spiel durch ein offenes neuntes Frame im zweiten Spiel, mit dem er locker hätte ausgleichen können. Diese „Einladung“ ließ sich Helminen, der lange zurückgelegen war, natürlich nicht entgehen. Auch der Liebling der Zuseher, der Grieche Dimitrios Karetsos, ließ sich die mögliche Goldmedaille im neunten Frame des dritten Spiels im Semifinale gegen Froggatt entgehen, indem er 3-9 nicht räumte. Hochklassig vor allem im zweiten Spiel dann das Finale zwischen Jouni Helminen und Froggatt. Mit 235:172 und 258:238 sicherte sich der an diesem Tag beste Mann den ECI-Titel 2002.

Der Einzeleuropacup wird im kommenden Jahr vom 12. bis 18. Oktober in Wien ausgetragen werden!