Bericht zum ECI 2002 in Schiedam/Holland

Die Halle wurde letztes Jahr eröffnet und beinhaltet 16 Kunststoffbahnen. Die Bahnen wurden mit der Kustodian Lane dressing machine von Kegel für das Waschen  und mit der Standard Elite Lane Dressing machine von Kegel fürs Ölen gemacht. Wahrscheinlich werden beide Maschinen im nächsten Jahr sowohl für das Vienna Open als auch für den ECI in Wien eingeflogen.

Die Bahnen hatten einen sehr guten Vorrutsch und ein mediumhartes backend. Breakpunkt war zwischen 5. und 8. Board, außer man konnte (wie Helminen) den Ball sehr kontrolliert die Kante entlang spielen (nicht out/in sondern gerade aus), dann konnte man sich auch ganz nach außen wagen. Nach innen verlegen bedeutete meistens den 10er Pin, ebenso wie ein unsauberer Release.

Das Teilnehmerfeld war stark, aber nicht übermächtig, daher war das Ziel von Anfang an einmal unter die Top 8 zu kommen und dort dann einfach einen guten Tag erwischen. Entscheidend für ein hohes Ergebnis waren vor allem die richtige Balloberfläche und eine konstante Geschwindigkeit. Beides hatte ich am ersten Tag nicht, daher spielte ich auch nur 1614. Mein Spiel war geprägt von Unsicherheit auf Grund fehlender Ballaktion, welche wiederum durch falsche Balloberfläche (zu wenig matt) und ungleichmäßiges Anschlagen des Balles hervorgerufen wurde.

Verwendetes Material: Vortex II Particle, Apex Adrenaline

Vor dem 2. Tag habe ich die Oberfläche meiner Vortex II mit einem 800-er Schleifpapier neu bearbeitet und auch von Anfang an eine bessere Reaktion bekommen. Einzig die Unsicherheit vom Vortag verhinderte am Anfang hohe Resultate. Nach dem 4. Spiel am 2. Tag war ich der Verzweiflung nahe, doch dann gab es im 5. Spiel endlich einen Hoffnungsschimmer (257). Ich spürte wie ich die Bälle besser durchspielte und habe mit dem nächsten 4er Block (934) einige Plätze gutgemacht und mich wieder in Reichweite der Top 8 gespielt.

Verwendetes Material: Vortex II

Einziges Handicap: es fehlten immer noch 80 Pins und daher wusste ich, es müssen zumindest 1800 her, sonst ist der Ofen aus. Am 3. Tag gelang mir von Anfang an ziemlich alles. Ich spielte wirklich überzeugend, hatte nur ein offenes Frame und einen Split und war vielleicht 4 x nicht in der Gasse. Das Ergebnis waren 1848 und der Einzug unter die Top 8 als 6.

Verwendetes Material: Apex Aggression und Vortex II

Der Finaltag war leider ein Ebenbild des 2. Tages. Durchaus besseres Spiel als am 1. Tag aber doch im entscheidenden Moment schlechte Würfe. Dazu hat mich Jouni von Anfang an sehr unter Druck gesetzt, sodass ich keinen einzigen Wurf locker und befreit spielen konnte. Spielentscheidend waren in der ersten Partie 7/10 (am 8. Frame nach Drilling) und in der 2. Partie 2/10 (am 9. Frame), wobei die Bälle jeweils schlecht gespielt waren. Gleichzeitig hat Jouni die Gasse bombardiert und sich erfolgreich für London (AMF Boss International) vor 2 Wochen revanchiert.

Fazit: Schlecht begonnen, gesteigert, dann das fast Unmögliche noch möglich gemacht und am Finaltag leider die Chance auf eine Medaille durch Eigenfehler vergeben. Aber trotzdem bin ich mit meiner Leistung zufrieden. Ich möchte mich auch nochmals bei Ivonne bedanken, die mir wirklich in vielen verzweifelten Situationen eine große Hilfe war. Dies soll kein Seitenhieb in Richtung Josef sein, nur waren es diesmal keine spielerischen Mängel sondern einfach persönliche Unsicherheiten, bei denen mich meine Lebenspartnerin einfach besser kennt und daher auch die richtige Betreuung für mich war.

Thomas